Das heutige Rezept ist mal wieder ein absolutes Familienrezept. Mecklenburger Wrukeneintopf, den gab es bei uns sehr oft.
Die Wruke (auch Steckrübe oder Kohlrübe genannt) war ja lange Zeit nicht so beliebt, da es in Kriegszeiten fast nur noch Rüben zu essen gab. Auch zu DDR Zeiten gehörte sie im Winter zu den Hauptnahrungsmitteln, neben den verschiedenen Kohl-und Rübensorten. Alles andere gab es dann nur in Dosenform.
Bei uns zu Hause gab es sowieso sehr oft Eintöpfe. Sie waren gut vorzubereiten und reichten für mehrere Tage. Praktisch bei Vollzeit arbeitenden Eltern.
Meine Oma hat auch oft für die Familie mit gekocht und wir waren dann am Wochenende alle zum Essen eingeladen.
3 von 4 Kindern meiner Oma (mein einer Onkel wohnte in Berlin) + Partner und Enkelkinder. Ihr könnt euch sicher vorstellen was für große Wochenendtreffen es bei uns immer gab.
Hach waren das schöne Zeiten!
Jedenfalls war Wrukeneintopf ein ständiges Rezept bei uns.
Als Kind mochte ich sie allerdings überhaupt nicht. Nicht wegen der Speiserüben, sondern wegen dem fetten Bauchfleisch mit dem die Suppe gekocht wurde. Fleisch war damals nicht Standart. Es wurde ein richtig schönes Stück Bauchfleisch genommen, das gab gute Brühe. Dieses wurde dann kleingeschnitten und wieder zur Suppe gegeben, mit sämtlichen Fettanteilen natürlich. Dazu gab es ordentlich Senf und ein schönes Stück Graubrot.
Ich habe Fett am Fleisch gehasst und tue es heute noch. Ich habe das nie runter bekommen und ständig das Fleisch aus der Suppe gepult. Heute esse ich den Eintopf sehr gerne, achte aber penibel darauf das Fleisch nach dem kochen vom Fett zu befreien, bevor ich es wieder in den Topf gebe.
Mecklenburger Wrukeneintopf
Zutaten:
1 Wruke (Steckrübe) etwa 1 kg
ca. 500g Kartoffeln
2 große Mohrrüben
etwa 750g Bauchfleisch
Brühe, Salz, Pfeffer, Senf
2 Zweige Thymian
1 Lorbeerblatt
1 Tl Zucker
evt.
Knackwurst oder Mettenden (oder andere geräucherte Wurst)
Zubereitung:
Das Fleisch mit 1 1/2 Liter Wasser aufsetzen. Lorbeerblatt und Salz dazugeben und kochen bis das Fleisch fast gar ist.
Wruke, Kartoffeln und Möhren schälen und in Würfel schneiden.
Lorbeerblatt aus der Brühe entfernen und das Fleisch klein schneiden. Dieses zusammen mit der Wruke, Kartoffeln und Möhren wieder in die Brühe geben. Thymian, Salz, Pfeffer und evtl. noch Brühpulver dazugeben und alles kochen bis das Gemüse gar ist.
1 Tl Zucker und 3 Tl Senf in die Suppe rühren. Evt. mehr Senf, je nach Geschmack. Einfach mal probieren. Den Eintopf ganz leicht stampfen, es sollten noch gute Stücke vorhanden sein.
Tipp: Mit extra Senf und frischem Graubrot servieren. Wir machen auch gerne noch Knackwurst oder Mettenden in die Suppe. Ich nutze für die Suppe am liebsten den Maille à l`ancienne Senf!*
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Anonym
Moin, Moin – ein Rezept, wie es auch in meiner ostwestfälischen Familie zubereitet wurde und wird und
generationsübergreifend geliebt wird.
Steckrüben sind ein tolles Gemüse, leider verkannt.
Danke für die Lanze, die Sie für sie gebrochen haben.
Claudia
Sieht richtig gut aus 🙂 Eintöpfe und Suppen sind voll meins, allerdings teilen das nicht so die anderen Familienmitglieder. Zumindest die Kleinen. Aber dein Rezept werde ich trotzdem mal im Hinterkopf behalten 🙂
Sasibella
Mach das unbedingt, die Suppe ist so schön deftig. Ich kann dich allerdings gut verstehen, meine 3 Kinder sind auch nicht immer begeistert von dem was ich so koche. *g*
Dirk
Ein altes Rezept lecker kann ich nur sagen leider das so etwas gutes vergessen wird
Ela
Genauso kenne ich es aus meiner Kinderzeit und koche es selber heute noch gerne. Ich stamme aus Mecklenburg Vorpommern. Ich liebe diesen Eintopf. Meine Mama hat ihn immer mit Wildente gekocht. Dazu gab es Lungwurst oder Bockwurst. Wenn es keine Wildente gab, wurde es mit Kasseler gekocht. Aber mit Wildente, ich sag euch, das ist sooooo lecker. Leider sind heute Wildenten so schwer bis fast garnicht mehr zu kriegen. Aber auch mit Kasseler schmeckts auch lecker. So, viel gequatscht, nebenbei Wrukeneintopf gekocht…ich freu mich drauf…;-) Danke fürs Einstellen dieses vergessenen Rezeptes, gleich abgespeichert.
Sasibella
Sehr gerne, ich verbinde mit dem Rezept auch viele Kindheitserinnerungen. Mit Wildente ist es mir tatsächlich unbekannt, hört sich aber sehr fein an.
Ulrike schreiner
Ich stamme aus NRW und lebe seit 18 Jahren in Wolgast. Steckrüben sind mir total fremd, aber trotzdem habe ich mich heute an Dein Rezept gewagt
Leider habe ich keinen frischen Thymian bekommen, ich hoffe Pulver tut es auch.
Möchte meinen Freund überraschen, der aus dieser Region stammt und immer von Omas Wrukeneintopf schwärmt.
Bin gespannt
Sasibella
Na dann hoffe ich mal das es geschmeckt hat.
HILDE
ich lebe inn NRW und bin aus Wolgast.
Was ein netter Zufall, dann ist meine Lust anWrukengerichte auch ganz gross.
Habe heute ein Töpchen aus dem Froster geholt.
werde beim Essen an Wolgast denken.
Reinhard Stark
Ich komme aus Vorpommern und lebe jetzt in Brandenburg .
Der Wruckeneintopf ist eine Kindliche Erinnerung.
Habe es gleich nach gekocht und es hat herrlich geschmeckt.
Danke für das Rezept.
Sasibella
Ich freue mich sehr, daß es dir geschmeckt hat.
Michel
Hallo komme auch aus Wolgast und wohne nun in Sachsen Anhalt bei meiner Freundin. Auch wir werden das Rezept austesten da ich das sehr gerne bei Oma gegessen habe. Danke für die Reise in meine Kindheit und meine Heimat😊